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NABU Hessen: Frösche, Kröten und Molche starten in den Frühling

NABU Hessen : An Straßen mehr Rücksicht auf wandernde Amphibien nehmen


Wetzlar – Der plötzliche Wetterwechsel mit steigenden Temperaturen gibt ein
deutliches Startsignal für die Amphibienwanderung. Besonders in Südhessen
ist in den nächsten Tagen mit vielen wandernden Grasfröschen,
Springfröschen und Erdkröten zu rechnen. Sie sind die ersten, die sich nun
auf Hochzeitsreise zu ihren Laichgewässern begeben. Dabei müssen sie oft
auch Straßen überqueren, die zur gefährlichen Todesfalle werden können. Der
NABU bittet deshalb Autofahrer*innen, in der Dämmerung vorsichtig zu fahren
und Rücksicht auf liebestrunkene Lurche zu nehmen. „Überall, wo Kröten,
Frösche und Molche unterwegs sind, sollte man auf Tempo 30 heruntergehen,
um die Tiere nicht unnötig zu gefährden“ empfiehlt Maik Sommerhage,
Landesvorsitzender des NABU Hessen. Hinweisschilder an den Straßenrändern
weisen auf Streckenabschnitte hin, an denen besonders viele Amphibien
wandern. Ab einer Temperatur von fünf bis sechs Grad Celsius verlassen die
wechselwarmen Tiere ihre Winterquartiere in der Abenddämmerung und machen
sich auf zur „Hochzeitswanderung“. Sie sind besonders gerne bei feuchtem
Wetter unterwegs.


Zur Fortpflanzung kehren viele Amphibienarten an ihr Geburtsgewässer
zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Wälder aber auch Gärten liegen
teilweise weit entfernt von den Teichen und Tümpeln, in denen Kröten,
Frösche und Molche auf Partnersuche gehen. Auf den bis zu drei Kilometer
langen Wanderungen müssen sie oftmals Straßen überqueren. „Manchmal bleiben
die Kröten und Frösche sogar längere Zeit auf der warmen Fahrbahn sitzen
und werden dann ein leichtes Opfer anrollender Autos“, erklärt Sommerhage.
Eine oft unterschätzte Gefahr sei zudem der Strömungsdruck der Fahrzeuge.
Bei Geschwindigkeiten von über 30 Stundenkilometern werden auch Amphibien
getötet, die am Straßenrand sitzen. Denn der Strömungsdruck der Autos, das
Barotrauma, verletzt ihre inneren Organe.


Shuttle-Service für Frosch, Kröte, Molch und Co


­Eine umsichtige Fahrweise ist auch wegen der vielen freiwilligen
Helfer*innen wichtig. Denn auch für ehrenamtliche Naturschützer*innen
beginnt nun in ganz Hessen die Wandersaison. „Der Einsatz an den Straßen
wird weniger gefährlich, wenn Autofahrer*innen Warnschilder und Tempolimits
beachten – zumal die Einsätze in der Dämmerung stattfinden, wenn die
meisten Tiere unterwegs sind“, so Sommerhage. Viele NABU-Gruppen betreuen
Krötenzäune, um Amphibien an besonderen Gefahrenstellen vor dem Straßentod
zu retten. „Bei entsprechender Witterung heißt es nun, morgens und abends
die Krötenzäune abzugehen, die in den Eimern sitzenden Amphibien zu zählen
und sie über die Straße zu tragen“, erklärt Sommerhage. Um eine bessere
Übersicht über die Amphibienwanderung in Hessen zu erhalten, ruft der NABU
Hessen dazu auf, wandernde Amphibien bei NABU-Naturgucker zu melden. „Je
mehr Amphibienfreund*innen mitmachen, desto genauer können wir feststellen,
wo die Lurche in Hessen noch vorkommen“, erläutert Sommerhage.

 

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