NABU Hessen bittet um Rücksicht bei Ausflügen in die Natur
Wetzlar - Mit dem Wonnemonat Mai kommt auch die Zeit der Feiertagsausflüge.
Da es an den langen Feiertagswochenenden immer mehr Menschen in die freie
Natur zieht, bittet der NABU darum, sich möglichst rücksichtsvoll zu
verhalten, um den Tieren in dieser sensiblen Phase die nötige Ruhe zu
gönnen. „Wir freuen uns sehr, dass viele die Natur bei uns in Hessen
genießen wollen. Das sollte aber immer mit Rücksicht auf die Natur
geschehen. Jetzt in der Brut und Setzzeit gilt das umso mehr. Denn auch
wenn man selbst kein Tier direkt sieht, kann doch in der Wiese ein gut
getarnter brütender Vogel sitzen und Rehkitze in der Wiese liegen. Deshalb
bitten wir darum, dass Sie im Offenland auf den gekennzeichneten Wegen
bleiben und sich an die Regeln in den Schutzgebieten halten“, sagt Maik
Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.
Größere Besucherströme bringen immer auch Störungen für die Wildtiere.
Daher brauchen brütende Vögel wie Feldlerche, Feldsperling, Neuntöter und
Goldammer sichere Ruhezonen, in denen sie stressfrei ihre Jungen großziehen
können. Auch der in Hessen selten gewordene Feldhase benötige ungestörte
Rückzugsräume. Auf Flächen, die von Schafherden ganzjährig beweidet werden,
wie dem Nationalen Naturerbe und NABU-Schutzgebiet „Weinberg Wetzlar“,
beginnt zudem die Lammzeit. „Es bleiben immer wieder Mutterschafe mit
Lämmern hinter der Herde zurück. In dieser sensiblen Phase müssen sie
möglichst ungestört bleiben“, erläutert Maik Sommerhage.
Wer die Natur bewusst, aber schonend genießen möchte, sollte sich an
folgende Faustregeln halten:
* Hunde an der Leine - Hunde werden von den meisten anderen Tieren als
Bedrohung gesehen. In vielen Bundesländern gilt daher im
Sommerhalbjahr Leinenzwang. Und das Aufsammeln der
Hinterlassenschaften sollte sich für verantwortungsvolle
Hundehalter*innen von selbst verstehen.
* Nicht vom Weg abkommen - Wer im Offenland auf den Wegen bleibt,
minimiert Störungen in der Brut- und Setzzeit automatisch. In fast
allen Naturschutzgebieten gilt ohnehin ein strenges Wegegebot, dort
sollte man unbedingt die ausgewiesenen Betreuungs- und Ruhezonen
beachten. Das gilt auch auf Flüssen und Seen.
* Abstand halten - Unbedingt ausgewiesene Betreuungs- und Ruhezonen in
Schutzgebieten beachten. Sie markieren Bereiche, in denen sensible
Arten sich zurückziehen. Das gilt auch auf Flüssen und Seen.
* Rücksichtsvoll verhalten – Bitte nehmen Sie auch Rücksicht auf andere
Naturfreund*innen. Damit der Ausflug in die Natur für Jogger*innen,
Radfahrer*innen, Familien mit Kindern und Spaziergänger*innen
gleichermaßen zum schönen Erlebnis wird, sollten alle einander mit
Rücksicht begegnen. Auch Lärm stört nicht nur andere
Erholungssuchende, sondern vor allem viele Tiere. Diese sind meist
deutlich lärmempfindlicher als wir Menschen. Bitte parken Sie auch
nur auf den ausgewiesenen Flächen.
* Nichts hinterlassen - Abfall ist nicht immer zu vermeiden, ob Plastik
oder Bananenschalen. In der Natur hat er aber nichts zu suchen. Bitte
unbedingt wieder mit nachhause nehmen.
* Nicht zündeln - Rauchen, Grillen und offenes Feuer werden schnell zu
einer großen Gefahr. Viele unterschätzen auch den Schaden, den
achtlos weggeworfene Zigarettenstummel anrichten. Diese enthalten
viele Schadstoffe und Plastik, die so unkontrolliert in unsere Natur
gelangen und sich dort anreichern.
„In Hessen gibt es viele tolle Möglichkeiten gemeinsam mit dem NABU Natur
zu erleben und in vollen Zügen zu genießen. Mit etwas Rücksicht wird der
Frühlingsausflug zu einem schönen Erlebnis für alle Beteiligten. Und mit
etwas Glück gelingen so auch besonders schöne Naturerlebnisse“, sagt der
Landesvorsitzende.