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Vogelinfluenza tötet Kraniche und Wasservögel

NABU Hessen: Verendete und kranke Vögel bitte nicht anfassen


Wetzlar – In den letzten Tagen wurden in Hessen mehrere tote Kraniche
gefunden. Nachdem das Friedrich-Löffler-Institut den Verdacht auf eine
Infektion mit der aviären Influenza, der sog. „Vogelgrippe“ (HPAIV,
Geflügelpest, Subtyp H5N1) in anderen Bundesländern kürzlich bestätigt hat,
ist davon auszugehen, dass auch in Hessen Kraniche von der für Vögel
tödlichen Krankheit befallen wurden. „Bis heute morgen haben wir am
nordhessischen Twistevorstau schon sechs tote Kraniche geborgen, im
Amöneburger Becken bereits vier“, zeigt sich Maik Sommerhage,
Landesvorsitzender des NABU Hessen, besorgt. Der NABU-Ornithologe Bernd
Petri meldet auch aus dem Hessischen Ried tote Kraniche. „Wir bitten die
Bevölkerung, in der nächsten Zeit weiten Abstand von rastenden Kranichen zu
halten. Fassen Sie bitte keine kranken und toten Tiere an“, so Petri. Um
einen besseren Überblick über die aktuelle Situation bei Kranichen zu
erhalten, bittet der NABU darum, nicht nur ziehende, sondern auch kranke
und verendete Tiere online unter www.kranich-hessen.de zu melden. „Gerade
jetzt mitten im herbstlichen Kranichzug wäre ein großflächiger Ausbruch der
Vogelinfluenza verheerend“, erklärt Sommerhage. Bislang ist etwa die Hälfte
der Kraniche über Hessens Himmel hinweggezogen, die anderen Vögel fliegen
noch bis in den November hinein nach Süden.


Tote Vögel melden
­
Neben Kranichen können auch noch andere Wildvögel wie Gänse, Enten, Schwäne
von der Vogelgrippe befallen werden. Sie sind sofort dem zuständigen
Veterinäramt des jeweiligen Landkreises mitzuteilen. „Gegen die Vogelgrippe
lässt sich in Wildvogelbeständen wenig tun. Das Wichtigste ist, erkrankte
und verendete Vögel so schnell wie möglich zu melden, damit sie von
Experten in Schutzkleidung zeitnah aufgesammelt werden können“, erläutert
Petri. Damit sollen vor allem weitere Infektionen von Aasfressern wie
Krähen, Raben und Füchsen vermieden werden. „Auch wenn die Gefahr einer
Übertragung auf den Menschen gering ist, sollte man die Tiere keinesfalls
anfassen und Hunde von ihnen fernhalten“, ergänzt Sommerhage. Hunde sollten
deshalb auf jeden Fall stets an der Leine geführt werden. Es ist zudem
ratsam, Wasservögel wie Enten und Schwäne in Parks und Grünanlagen derzeit
nicht mehr zu füttern. Die Ansammlung von Vögeln an den Futterplätzen
begünstig die Übertragung des Virus von Vogel zu Vogel.