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NABU Hessen: Weißstörche im Winter zählen

Foto von Janet auf Unsplash (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Foto von Janet auf Unsplash

Weißstörche im Winter - NABU ruft zum Melden von Störchen auf, die nicht in den Süden gezogen sind.

 

Wetzlar – Störche in Winternebel und Schnee: Dieser Anblick ist seit
einigen Jahren in Deutschland nicht mehr ungewöhnlich. Der NABU ruft wieder
bis zum 31. Januar 2026 zum Melden von Weißstörchen auf, die im Winter bei
uns bleiben und nicht in den Süden ziehen. Jeder kann bei diesem
Citizen-Science-Projekt mitmachen und helfen, Weißstörche besser
kennenzulernen und zu schützen. Überwinternde Weißstörche sollen unter
https://nabu-naturgucker-beobachtungen.de/weissstorch gemeldet werden.


„Wir beobachten schon seit mehr als 20 Jahren, dass sich das Zugverhalten
ändert“, sagt Bernd Petri, Stellv. Landesvorsitzender des NABU Hessen.
„Viele der Vögel, die das Mittelmeer früher westlich umflogen, bleiben
inzwischen in Spanien, statt weiter nach Afrika zu fliegen. Dort nutzen sie
das Nahrungsangebot in Reisfeldern und auf großen Mülldeponien.“ Auch in
Deutschland werden vermehrt zwischen November und Januar „Winterstörche“
beobachtet. Die ersten Meldeaktionen in den beiden vergangenen Jahren
zeigten, dass mehrere hundert Vögel bei uns überwintert haben. Etwa 15.500
Storchenpaare haben in diesem Jahr in Deutschland gebrütet. Hessen ist ein
Mekka überwinternder Weißstörche. So haben im letzten Winter allein im
Hessischen Ried 520 Weißstörche die kalte Jahreszeit verbracht.


Bisher betrifft das stark veränderte Zugverhalten nur die westziehenden
Störche. Die „Ostzieher“, also die Vögel, die über den Bosporus nach Afrika
fliegen, treten immer noch ihre weite Reise an. Für das veränderte
Verhalten der Westzieher gibt es mehrere Gründe. Petri: „Die Klimaerwärmung
spielt eine Rolle. In immer milderen Wintern finden Weißstörche als
Nahrungsopportunisten auch bei uns genug Mäuse, Würmer, kleine Fische und
Abfall auf offenen Mülldeponien.“ Denn Weißstörche ziehen vor allem wegen
der Nahrungsknappheit im europäischen Winter. Finden sie genug Futter,
ersparen sich einige den kräftezehrenden Zug. Außerdem sind sie so früher
in den Brutgebieten und können die besten Neststandorte besetzen. Zu kalt
wird es den Störchen bei uns übrigens nicht. Petri: „Kälte macht ihnen kaum
etwas aus, da sie mit ihrem natürlichen Daunenmantel Wärme wesentlich
besser speichern können als kleine Singvögel wie Meise und Spatz – und die
überwintern schließlich auch bei uns.“

 

Naturschutzbund (NABU) - Landesverband Hessen e.V.
Friedenstraße 26
35578 Wetzlar
Landesvorsitzender: Maik Sommerhage
Geschäftsführung Kommunikation: Dr. Berthold Langenhorst (V.i.S.d.P.)
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