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NABU Hessen: Wann kommt der Kuckuck?

NABU Hessen ruft zur Meldung des ersten Kuckucks auf
Wetzlar - Allmählich tauchen nach und nach immer mehr Frühlingsboten in
Hessen auf und erfreuen uns mit Blüten, brummenden Wildbienen und
Frühlingsgesang. Ab Mitte März kann man mit etwas Glück auch schon einen
ganz besonderen und beliebten Frühlingsvogel hören: den Kuckuck. „Um mehr
darüber zu erfahren, wie sich der Langstreckenzieher dem Klimawandel
anpasst, bitten wir alle Naturfreund*innen, die ersten Kuckuckrufe im
Frühling zu melden“, erläutert Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU
Hessen, das Ziel des Aufrufs. Meldungen können direkt auf der Webseite 

https://hessen.nabu.de/tiereundpflanzen/aktionenundprojekte/kuckuckinhessen/18003.html
abgegeben werden. „Beim Kuckuck ist der Name Programm
und da sein Ruf so unverwechselbar ist, kann sich Jede*r problemlos an der
NABU-Aktion beteiligen“, so Sommerhage.


Viele Frühlingsvögel treffen aufgrund der Klimaerwärmung immer zeitiger in
Hessen ein. So sind die Weißstörche bereits emsig in ihren Horsten zugange
und auch die ersten Rotmilane sind aus der Winterpause zurück in Hessen.
Beim Kuckuck, der als Langstreckenzieher in Afrika überwintert, wird
bislang angenommen, dass er seine Ankunftszeit noch nicht an den
Klimawandel angepasst hat. Die ersten Tiere kommen zwar schon im März bei
uns an, sein charakteristischer Ruf aber meist erst im Laufe des Aprils bei
uns zu hören. Viele Wirtsvögel des Kuckucks wie z.B. Rotkehlchen,
Hausrotschwanz, Zaunkönig, Bachstelze und Teichrohrsänger beginnen jedoch
immer früher mit ihrer Brut. Wenn der Kuckuck hier eintrifft, sind die
ersten Eier oft schon gelegt. „Für die Kuckucksweibchen wird es immer
schwieriger, ihre Eier erfolgreich den zukünftigen ‚Zieheltern‘
unterzuschieben“, erläutert der Ornithologe Sommerhage. Sie sind auf Wirte
angewiesen, die ganz am Anfang ihrer Brut stehen, damit der junge Kuckuck
möglichst als Erster schlüpft und noch die Eier oder Jungvögel seiner
Zieheltern über den Nestrand schieben kann.


Mit der langfristig angelegten Aktion „Wann kommt der Kuckuck?“ möchte der
NABU Hessen herausfinden, wie der Kuckuck auf die veränderten
Lebensbedingungen durch den Klimawandel langfristig reagiert. Der
Lebensraumverlust durch immer strukturärmere Landschaften wird künftig
nicht sein einziges Problem sein. Um sich erfolgreich fortzupflanzen, ist
es für den Kuckuck wichtig, sich genau auf das Brutgeschehen seiner
Wirtsvögel abzustimmen. Dieses sensible Gefüge kann durch die
Klimaerwärmung gestört werden.


Bei der letztjährigen Melde-Aktion rief der erste Kuckuck am 20. März in
Grünberg, weitere folgten im Mörfelden, nahe Griesheim im Kreis
Darmstadt-Dieburg. Im April wurden rund 100 rufende Vögel gemeldet und im
Mai etwa 160. „Die meisten Kuckucke kamen wie üblich von Mitte April bis
Anfang Mai nach Hessen zurück“, so der Ornithologe Sommerhage. Die
Auswertung der Kuckuckrufe der letzten Jahre hat gezeigt, dass es dem
Kuckuck grundsätzlich möglich ist, sich an den Klimawandel anzupassen. In
allen hessischen Regionen waren schon in den ersten Apriltagen die
typischen Balzrufe zu hören gewesen. Kuckucke, die früher nach Hessen
zurückkehren, haben auf jeden Fall einen Vorteil. Erfreulich ist, dass der
Kuckuck nach wie vor in ganz Hessen verbreitet ist.